Der grosse Törn
Noch 3.000 Meilen bis Martinique
Im September 2000 begann mein
bislang größter Törn. Gemeinsam mit meiner Frau Jutta setzten wir in Süd
Frankreich die Segel mit Kurs auf die Kanarischen Inseln. 5 Wochen waren
hierfür eingeplant, jedoch haben wir unser Ziel nicht gemeinsam erreichen
können. Ein Motorschaden hielt uns 10 Tage in Barcelona fest. Außerdem bremste
viel Gegenwind das Vorankommen. So wurde die Zeit knapp und Jutta musste
bereits in Südspanien von Bord gehen. Für mich begann dadurch mein erster
längerer Einhandtörn durch die Strasse von Gibraltar zu den Kanarischen Inseln.
Gemeinsam mit 3 Freunden starteten wir am 1.12.2000 von Gran Canaria aus zu unserer Atlantiküberquerung. 23 Tage
haben wir für die 2968 sm gebraucht und kamen genau Heiligabend auf Martinique
an.
Mein 50. Geburtstag konnte nun wie geplant mit meiner
Frau und Freunden unter tropischer Sonne im Januar gefeiert werden. Nachdem
zahlreiche Inseln in der Karibik besucht waren, ging der Törn mit wechselnden
Crews weiter über die Virgin Islands, Puerto Rico in die Bahamas.
Ab Nassau war ich dann für 12 Wochen allein unterwegs.
Nach den Bahamas standen Florida, Intra Coastal und North Carolina auf meinem
Routenplan, bevor ich die lange Rückreise über den Nordatlantik zu den Azoren
antrat. 21 Tage habe ich für diese 2559 sm benötigt, in denen ich mit
Starkwinden, Sturm, Flauten und ständigem Schlafmangel zu kämpfen hatte. Von
den Azoren bis Cuxhaven wurde ich von meinem Schwager Bodo begleitet. Diese
Reise verlief recht ruhig, nur im Ärmelkanal lagen wir 2 Tage lang in totaler
Flaute und hatten die restlichen Tage nur noch Gegenwind.
In Hamburg ist dann der Mast gelegt worden und als
"Motorboot" erreichten wir nach 3 Tagen den Yachthafen Seelze am
Mittellandkanal.
Während dieser 10 Monate mit 12.270 sm war neben dem
Motorschaden 3 x ein Segel gerissen und unsere "TRAMP III" musste in North
Carolina an Land gestellt und vom Muschelbewuchs befreit werden.
Insgesamt war ich 13 Wochen allein an Bord und habe in
dieser Zeit 4.325 sm einhand gesegelt.
Nicht ein einziges Mal musste Landstrom oder der Motor
zum Batterien laden benutzt werden, reichlich Solarmodule und mein
Wellengenerator haben für genügend Energie gesorgt. 2 Kühlboxen waren ständig
im Einsatz und bei Nachtfahrten war stets die 3 Farbenleuchte eingeschaltet.
Das Tagebuch von meinem Segelkameraden Werner Kraus ist
unter
www.tv-emmering.de (Rubrik Segeln - Törnberichte - Über den Atlantik -
Noch 3000 Meilen bis Martinique) zu finden.